Archivjahr 2007 Andere Jahre: 2020 · 2019 · 2018 · 2017 · 2016 · 2015 · 2014 · 2013 · 2012 · 2011 · 2010 · 2009 · 2008 · 2007 · 2006 und früher Hier findet ihr Texte von uns und anderen, Veranstaltungen, die wir gemacht haben oder an denen wir beteiligt waren Material, das uns zur Verfügung gestellt wurde und mehr. Weitere Informationen zur Strike-Bike Kampagne Der Dokumentarfilm ist eine Spurensuche anhand der Lebensstationen von Rudolf Rocker. Dieser wurde 1873 in Mainz geboren. 20 Jahre später emigrierte er nach London wo er sich nicht nur der radikalen, jiddischen, Arbeiterbewegung anschloß, sondern auch seine Lebensgefährtin Milly Witkop kennen lernte. Während des ersten Weltkriegs wurde er als "Alien Enemy" interniert. 1919 kehrt er zusammen mit Milly nach Deutschland zurück und wird hier zur treiben Kraft des entstehenden Anarcho-Syndikalismus. 1922 war er maßgeblich an der Gründung der anarcho-syndikalistischen "Internationalen ArbeiterInnen-Assoziation beteiligt. Nach vergeblichem Kampf gegen die Nazis gelang ihm 1933 die Flucht in die USA, wo er bis zu seinem Tode 1958 aktiv blieb und sowohl die Revolution in Spanien als auch die Reorganisation der "Freiheitlichen SozialistInnen" ab 1945 in Deutschland unterstützte. Nach dem Film wird Rudolf Mühland einige zusätzliche Informationen geben und versuchen die enstandenen Fragen zu beantworten. Er steht auch einer generellen Diskussion über die aufgestellten Thesen zur Verfühgung. Rudolf Mühland ist aktiver Anarchosyndikalist und sowohl Mitglied der FAU-IAA als auch des FdA-IFA. Aufruf zur Demo Redebeitrag der Anarchistischen Gruppe Mannheim: Hoch die internationale Solidarität! Das ist für uns, für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Demonstration keine leere Parole. Sie ist es auch nicht für die Demonstrationen, die sich heute in mehreren Städten der BRD gegen Faschismus und Rassismus gleichermaßen wenden und die wir von hier aus grüßen möchten. Die weltweite anarchistische Bewegung tritt ein für eine Gesellschaftsordnung allumfassender Freiheit. Ja, sie ist Trägerin dieses Zieles, das die einzig wirkliche soziale Lebensweise der Menschen garantieren wird. Diese Gesellschaftsordnung wird keine Flüchtlinge, keine Verfolgungen und keine Gefängnisse mehr kennen. Die Herrschaftscliquen aller Staaten sind sich dagegen darin einig, daß den Völkern der Glaube suggeriert werden soll, daß sie frei seien, auch wenn sie ausgebeutet und geknechtet werden. Dadurch soll überall die Herrschaft erhalten werden, die nur dann gefährdet sein wird, wenn die jeweilige Bevölkerung erkennt, daß Freiheit nicht nur ein Traum ist, sondern Wirklichkeit werden kann. Solange aber die Mehrheit der Menschen die Ketten nicht spürt, an denen sie von einigen Wenigen geführt und unfrei gehalten werden, solange sind Hunger, Kriege, Verfolgungen aus sogenannten religiösen oder politischen Gründen nicht aus der Welt zu schaffen. Und solange wird es auch immer Flüchtlinge geben. Sie wird es dann nicht mehr geben, wenn die Staaten aufgehört haben zu existieren und es keine Grenzen mehr geben wird. Dann nämlich sind die Menschen überall zuhause und niemand kann illegalisiert und irgendwohin abgeschoben werden. Natürlich sagen die Staatsdiener und Staatsdienerinnen, die Staatsbefürworter und Staatsbefürworterinnen, dies sei doch nur Utopie und Träumerei! Jawohl, das ist in der Tat Utopie. Wir Anarchistinnen und Anarchisten sagen aber: Die Menschheitsgeschichte lehrt, daß Utopien Wirklichkeit werden können. Wer keinen Mut hat zu träumen, hat auch keinen Mut zu kämpfen für eine herrschaftsfreie Weltgesellschaft. Der weitverbreiteten Meinung, daß es immer eine irgendwie geartete Herrschaft geben muß, halten wir folgendes entgegen: Jeder Staat ist eine Einrichtung von Herrschaft und damit Unfreiheit. Das gilt auch für die BRD. Sie hat, wie alle Staaten, Gesetze zum Zweck der Bevormundung; sie hat, wie alle Staaten, Militär und Polizei, deren einzige Funktion diejenige ist, die Macht und das Herrschaftssystem zu erhalten und zu garantieren. Wer tatsächlich die Freiheit aller Menschen will, kann gar nicht anders, als jedem Staat unversöhnlich gegenüber zu stehen. Denn Staat und wirkliche Freiheit sind unvereinbare Gegensätze! Wir wissen, daß wir noch einen weiten Weg zu gehen haben, bis der regierten "Masse Mensch" bewusst geworden ist, daß ihre bislang genossene "Freiheit" in Wahrheit Unfreiheit gewesen ist. Das, was die Menschen bislang als "Freiheit" empfinden, ist die anerzogene Lehre, daß es ohne Herrschaft nicht gehe. Die Lehre von Herrschaft besagt aber letztlich, daß es Arme und Reiche zu geben hat, wobei letztere auf Kosten der Erstgenannten sich ihren Reichtum anhäufen. Wer aus einem Staat in einen anderen flieht, von dem er oder sie sich, gleichgültig aus welchen Gründen, Freiheit erwartet, hat in Gedanken bereits die Schwelle übertreten, die Freiheit und Unfreiheit voneinander trennt. Aber: Finden diese Menschen dort, wo sie Freiheit erwarten, auch tatsächliche Freiheit? Wenn die BRD ein wirklich freies Land sein will, warum sperrt sie dann diejenigen, die sich nach einem freien Leben sehnen, hinter Gitter und schiebt sie ab? Wir sagen: Wo Regierungen bestehen, ist der einzelne Mensch immer unfrei. Wir wissen aber, daß dieser Zustand nur durch eine soziale Revolution aus der Welt zu schaffen sein wird. Sie beginnt bereits, wenn wir internationale Solidarität denen bekunden, die weltweit auf der Flucht sind oder um ihre Freiheit kämpfen. Ihre Kämpfe werden dadurch auch zu unseren! Nur wenn Herrschende, wenn ihre Organisationen, wenn ihre Werkzeuge nicht mehr existieren werden, weil sie niemand mehr anerkennt, kann von Freiheit gesprochen werden, entsteht die Gemeinschaft von Freien unter Freien. Und diesen Zustand nennt man (wir können nix dafür!) halt "Anarchie". Wir möchten das in der folgenden Parole so formulieren: "Keine Herren, keine Knechte Allen Menschen gleiche Rechte!" Aktionen in und um Biblis aus Anlass des Tschernobyl-Jahrestags und als südwestdeutsches "warming up" für Proteste und Widerstand gegen den G8-Gipfel im Juni 2007 Aufruf als PDF (186 KB) Globale Erwärmung, Unterdrückung der Frauen oder riesige soziale Missstände sind zentrale gesellschaftliche Fragen. Weder die „soziale” Marktwirtschaft noch die „liberale Demokratie” sind auch nur annähernd in der Lage, diese Probleme zu lösen. Dem wollen wir etwas entgegenstellen: Die Forderung nach einer anderen gesellschaftlichen Utopie. Einer Utopie, die nicht die Interessen des Marktes und des Geldes, sondern die der Menschen in den Vordergrund stellt. Eine Gesellschaft, die auf gleichberechtigten Individuen basiert und Instanzen wie Politiker, Staaten und Chefs gar nicht mehr braucht ... Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen wir zentrale Fragen des 21. Jahrhunderts behandeln und aus anarchistischer Perspektive erörtern, in Frage stellen und nach Perspektiven suchen. Die Reihe soll sich an all diejenigen richten, die sich vom staatstragenden Parteiensystem keine Zukunft mehr erhoffen und sich die Zukunft in einer Gesellschaft ohne Herrschaft, Ausbeutung und Unterdrückung wünschen. An Menschen, die die Lügen satt haben. Menschen, die sich von der Willkür der Behörden schikaniert fühlen, oder Menschen, die einfach nur etwas Neues ausprobieren möchten. Wir wollen Euch Gelegenheit geben, Euch auszutauschen, Euch zu informieren, zu motivieren und zu organisieren. Für eine konstruktive, libertäre und radikale Infragestellung von Herrschaft, Staat und Kapital! Anarchistische Gruppe Mannheim Programmheft als PDF (612 KB) Erich Mühsam: Ein Leben für die Revolution als OGG-Datei (55,3 MB) Anarchie zum Anfassen: Freiheitliche Ideen im praktischen Leben als OGG-Datei (26,8 MB und leider unvollständig) Warum OGG und woher kriege ich einen Player? ANARCHIE Na, sind Sie erschrocken? ANARCHIE dieses Wort so unflätig groß? Sind vor Ihrem geistigen Auge bärtige Gesellen gleich hordenweise aufgetaucht, bis an die Zähne bewaffnet, mordend und brandschatzend? Dann könnten Sie ja vielleicht noch etwas lernen. Beispielsweise, daß ANARCHIE nicht Mord und Totschlag bedeutet, sondern Herrschaftslosigkeit oder wie einst jemand so schön gesagt hat: Ordnung ohne Gewalt; daß sich der Anarchismus nicht in Tyrannenmord erschöpft, sondern daß es hier ein buntes Spektrum, pazifistische, kommunistische, individualistische, religiöse, syndikalistische, sandinistische, undsoweiteristische AnarchistInnen gibt; daß sich die spanische Republik nach dem faschistischen Putsch von 1936 ohne den spontanen Widerstand der AnarchistInnen keinen Tag hätte halten können; daß AnarchistInnen im 20. Jahrhundert zu den ersten gehörten, die auf ökologische Probleme hinwiesen; daß alle Leute, die sich mit dem Anarchismus auseinandergesetzt haben, die Idee gut finden, sich dann aber oft mit dem Hinweis, er sei nicht realisierbar, mit den gegebenen Zuständen arrangieren und faule Kompromisse eingehen. Und Sie werden mit Erstaunen vernehmen, daß es auch heute, entgegen aller Prophezeiungen, noch AnarchistInnen gibt, die dreist und borniert die Welt immer noch verbessern wollen. Aus: anares bibliographie 1995/96. lieferbare anarchistische bücher. hrsg. von anares föderation anarchistischer verlage und vertriebe. 1. auflage januar 1995, letzte umschlagseite Anares – der Online-Shop für gesellschaftskritische Medien |
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